Letzten Sonntag, am 18.September fand zum Kennenlernen und gemütlichen Beisammensein das Sommerfest des Grünen Kreisverbands Rosenheim im Peissnhof , B&O-Gelände, Mietraching statt.
Von Sommer keine Spur, es regnete. Aber unsere Grüne Gruppe aus Kolbermoor ließ sich nicht abhalten.
Bei Kaffee und Brezn wurden wir von der Sprecherin der Kreisverbands der Grünen Martina Thalmayr begrüßt. In geselliger Runde konnten wir Kontakte über den eigenen Ort hinaus knüpfen und alte Bekannte treffen.
Anschließend war viel Interessantes bei der Besichtigung des historisch bedeutsamen Geländes zu erfahren. Auf dem 130 ha großen Gelände bei Bad Aibling haben die Nazis um 1936 einen Fliegerhorst angelegt. Es befanden sich dort Flugzeug- und Reparaturhangars, ebenso Hangars für die Jagdfliegerschulen, Wirtschafts- und Unterkunftsgebäude und das Offizierskasino (heute das Restaurant).
Nach dem Krieg hat die US-Militärregierung das Gelände übernommen. Es war Kriegsgefangenenlager nach dem 2. Weltkrieg, Lager für Flüchtlinge und Zwangsverschleppte und ein betreutes Kinderdorf für Kinder und Jugendliche aus 20 Nationen, die in den Kriegswirren unter das Mandat der IRO fielen (International Refugee Organization, Children’s Village Bad Aibling).
1952 übernahm die US-Army das Gelände. Sie nutzte das Areal für den Geheimdienst NSA. Hinter den weithin sichtbaren weißen Kugeln verbargen sich ihre Abhöranlagen. Das Gelände war eine eigene Welt, komplett autark, eine amerikanische Stadt. Die Kontakte zur Aiblinger Bevölkerung war herzlich, bis durch die Proteste gegen den Vietnam-Krieg die Verbindungen abgebrochen wurden.
Nachdem am 30. September 2004 der Stützpunkt wieder an die Bundesrepublik Deutschland übergeben wurde, findet hier eine rein zivile Nutzung statt. Die Unternehmensgruppe B&O und die Stadt Bad Aibling kauften und entwickelten das Gelände für Kinderbetreuung, Schulen, Inklusion, Sport, Tourismus und Technologie. Nullenergiestadt und nachhaltiges Bauen sind Steckenpferde des Investors.
Nach dem Mittagessen in geselliger Runde wurden die „bunkerartigen“ neuen Häuser beim Peissnhof besichtigt. Hier handelt es sich um „Forschungshäuser“ der Technischen Universität München, die wichtige ökologische Daten mit den verschiedenen Baumaterialien (Beton/Holz/Ziegel) im Langzeitversuch gewinnen will.Nach diesen Informationen endete das Sommerfest. Immerhin schien wieder die Sonne zum Abschied.
Else Huber für die Grünen Kolbermoor
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