Bauausschusssitzung Januar 2022 oder was sind zwei alte Bäume wert?

In der letzten Sitzung des Bauausschusses wurde über eine Bebauung in der Brückenstraße heftig diskutiert. Der Bauherr möchte jetzt nach Abriss des alten Holzgebäudes das Grundstück mit einer Art Reihenhaus bebauen. 5 kleine Häuser nach Westen ausgerichtet, mit östlichen Eingängen, rechts bzw. links an den Grundstücksenden sollen die geforderten Stellplätze mit Duplexgaragen erstellt werden und das Parken auf der viel befahrenen Brückenstraße verhindern. Außerdem stehen auf dem Grundstück noch alte Bäume, die im Bebauungsplan als Erhaltungswürdig gekennzeichnet sind und nicht gefällt werden dürfen. Beim Abriss des alten Holzhauses wurde, so ist mir von Bauarbeitern versichert worden, keine Rücksicht auf das Wurzelwerk genommen. Im Sachvortrag stellte sich heraus, dass die Bäume bei einer Bebauung nicht zu halten sind, ein Gutachter den Wert der alten Bäume auf 11.000€ festlegt und bereits einem Befreiungsantrag stattgegeben wurde.

Für mich persönlich ist das nicht nachzuvollziehen. Wenn ich ein Grundstück erwerbe, weiß ich was für Auflagen im Bebauungsplan vorgegeben sind und ich muss meine Bebauung danach richten. Wenn es einfach ist, Befreiungen zu beantragen, brauch ich mich nicht um Vorgaben in Bebauungsplänen zu kümmern. Wozu dann solche Vorgaben??

Das andere war die Stellplatzproblematik bzw. die Ausfahrtsituation auf die Brückenstraße. Duplexgaragen sehen wir im Bauausschuss als nicht praktikable an und es ist fast kein Platz für normale Parkplätze auf dem Gelände für Besucher. Der Bau des 5-Spänners wurde mehrheitlich vom Bauausschuss abgelehnt.

Des Weiteren ging es um 6 Doppelhaushälften im Bereich der Karolinenhöhe. Bebauungsplanrechtlich gibt es gegen die Bebauung nichts einzuwenden. Was problematisch ist, ist die Entwässerungsthematik in dem Bereich. Auf Veranlassung des Bauträgers ist ein Entwässerungsplan eines Planungsbüros ausgearbeitet worden, dass sehr detailliert die Probleme anspricht und Lösungen bringt. Die Anwohner sehen aber, da das angrenzende Gelände eine Hanglage ist, ihre Grundstücke bei massiven Niederschlagsereignissen als sehr gefährdet an. Das kann nicht ausgeschlossen werden. Hier wurde im Bauausschuss nochmal darum gebeten, Fachleute hinzuzuziehen und das Ganze mit den direkten Anwohnern zu klären.

Caroline Schwägerl

Stadträtin

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