An dieser Stelle wird eine Lärmschutzwand errichtet

Infos aus dem Bauausschuss vom 09.02.2021

Es gab viele interessante Themen im letzten Bauausschuss

Die Kinderbetreuung ist in allen Städten und Gemeinden ein großes Thema, so auch in Kolbermoor. Um die Betreuung sicherzustellen, brauchen wir weitere Kindergärten in der Hoffnung, dass wir auch das Personal dazu bekommen werden. 

Um eine kurzfristige Lösung für die Kinderbetreuung zu haben, wird von der Stadtverwaltung nun in der Grubholzerstraße ein Containerkindergarten geplant. 

Auf dem angepachteten Gelände wird von den Architekten versucht für 4 Gruppen, und ich denke wie die Planungen ausschauen könnte es auch gelingen, ein ansehnliches zweigeschossiges Gebäude, mit halbumlaufendem Balkon (Brandschutz), Dach und Hausverkleidung gebaut. Auch ein kleiner Parkplatz und die Gartengestaltung mit Kinderspielgeräten sind in den Kosten von 2.8 Millionen € mit dabei. Laut Architekten explodieren momentan die Preise. Für mich ist der Standort alles andere als Ideal: Mitten im Gewerbegebiet und damit mit Zulieferverkehr. 

Aber es soll ja nur eine Übergangslösung für ca. 5 Jahre sein, der Pachtvertrag wurde dahingehend vereinbart und die Container können wiederverwendet werden. Im September soll Eröffnung sein um den Kobermoorer Eltern Betreuungsplätze anbieten zu können.

Der nächste Tagesordnungspunkt war einmal mehr das Spinnereigelände mit einer Bebauungsplanänderung im westlichen Teil. 

Jetzt werden wir dort genau das bekommen, wovor wir Grüne immer gewarnt haben: ein Lärmschutzwall, maximale Bebauung und mehr Verkehr. Und obendrauf muss man noch zusehen, wie die im Bebauungsplan als schützenswert gekennzeichneten Bäume ums Überleben kämpfen.

Was uns hier als Verbesserung der Gesamtsituation vorgestellt wird ist eher ein massiver Rückschritt, dem man nicht zustimmen kann! Der Vorschlag der Verwaltung wurde mit 5 zu 1 angenommen.

Aber von Anfang:

Außer Frage stand und das war uns allem im Stadtrat damals wichtig, dass das ansässige nahestehende Gewerbe geschützt wird und seine Berechtigung dort hat.

Fakt ist nun: 

Wir bekommen mindestens eine 4 m (eher 8 m) hohe Lärmschutzwand, die die nebenstehende Firma beauftragt und wir wissen alle wie hier in Kolbermoor diverse Wände, Wälle oder „Klagemauern“ gebaut werden. Hoffentlich werden die angedachten Planungsvorgaben diesbezüglich von der Stadt auch kontrolliert!

Dann muss eine, an der Lärmschutzwand entlang in den Park laufende, 5 Meter breite Straße (laut Bürgermeister mit Rasensteinen begrünt) mit eingetragenem Fahrtrecht angelegt werden. Wieder ist keine Bepflanzung möglich.

Eigentlich wird auf diversen Internetseiten die Wohnungen im Spinnereigelände folgendermaßen beworben: „Die Wohnungen fügen sich behutsam in die leicht bewegte Topographie verkehrsfreier Parklandschaft ein“ 

Das war einmal geplant und das haben wir unterstützt.

Jetzt sollen wir dort in diesem Teil des Spinnereigeländes einen Handwerkerhof mit Ausschluss jeglicher Wohnnutzung befürworteten und als i-Tüpfelchen obendrauf den dazugehörenden Lieferverkehr gutheißen. Mittlerweile ist es ein ständiges Hin und Her mit BBP-Änderungen damit Emissionswerte passend gemacht werden.

Es gäbe schon Möglichkeiten, auch wenn diese für Investoren nicht unbedingt profitabel sind, nahes Gewerbe und Wohnbebauung unter einen Hut zu bringen: 

                                             Mehr unbebaute Grünfläche! 

Natürlich muss man abwägen, aber alles hat seine Grenzen. Diese Planung ist für mich nicht akzeptabel. 

Bauanträge: 

Zur Abstimmung kam, diesmal mit mehr Hintergrundinformationen, die Errichtung einer Versuchsfläche in der Kolberstrasse in Kolbermoor. Folgendes soll geschehen: 

Der Antragsteller beantragt die Errichtung einer Versuchsfläche für Tiefengründung mit Pfählen, säulenartigen Elementen und Bodenverfestigungenmaßnahmen hinsichtlich ihrer Eignung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Seeton auf einer Fläche von 4800 qm.

Was geschieht vor Ort: 

  • Rückbau und Zwischenlagerung des Oberbodens. Torfschicht wird am Ende des Projektes wieder eingebaut. (Dauer ca. 1 Woche)
  • Einbau einer Schottertragschicht für die Befahrbarkeit des Versuchsfelds. (Dauer ca. 1 Woche)
  • Baugrunderkundung und Entnahme von Bodenproben. (Dauer ca. 1 Monat)
  • Herstellung der zu untersuchenden Gründungselemente. (Dauer ca. 1 Monat)
  • Probebelastung der Gründungselemente. (Dauer ca. 6 Monate pro Fundament)
  • Rückbau der Schotterschicht und Wiedereinbau des Oberbodens.

Das Projekt der TU München ist auf 36 Monaten angelegt. 

Meines Wissens wurde aber auch vom Frauenhoferinstitut ähnliche Maßnahmen und Bodenprüfungen beim Bau der B15 Neu im Seeton vorgenommen. Hier wäre es für mich sinnig, keine neue Baumaßnahme zu initiieren, sondern Absprachen zwischen den Forschungsinstituten zu generieren. Hier wird das LRA weiter entscheiden müssen ob das Projekt umgesetzt wird, da die Abstimmung unentschieden ausging.

Ein Bauantrag zur Nutzungsänderung des bestehenden Hotels zur Post als ein Boardinghouse wurde weitestgehend abgelehnt. Die Maßnahme wurde aufgrund von Brandschutzauflagen fällig, um geordnete Verhältnisse zu schaffen.

Hier wurde von mir nochmal darauf hingewiesen, dass das dazu gehörende nebenstehende Döner-Imbisslokal an der Gehrerstrasse keine zusätzliche Verkaufsfläche unter Bäumen für alte, gebrauchte Autos darstellt. Die Verwaltung wird das LRA informieren. Grundsätzlich sollte der Umbau des Hotels eine Verbesserung der Wohnsituation darstellen und somit wurde der Antrag einstimmig angenommen.

Caroline Schwägerl Stadträtin 

Verwandte Artikel