Innenstadt zum Wohlfühlen

Dem Stadtrat liegt ein Antrag zur Verkehrsführung am neuen Kreisverkehr südlich der Bahnunterführung an der Haßlerstraße vor. Dies hat die Fraktion und der Ortsvorstand der Grünen Kolbermoor am 11.08.2020 zum Anlass für eine Besichtigung vor Ort genommen.

Nach derzeitigem Stand ist eine Direktverbindung zwischen Kreisverkehr und Albert-Loher-Straße geplant. An diesem Vorhaben regt sich Kritik und auch die Grünen haben bei ihrer Begehung so einige Entdeckungen gemacht, die nicht zur aktuellen Planung passen.

Zunächst bleibt festzuhalten: Wer Straßen baut und Zufahrten erleichtert, der erhöht das Verkehrsaufkommen. Diese Tatsache spricht erheblich gegen die geplante Anschlussstelle. Überall im Bundesgebiet werden autofreie Innenstädte geplant und verwirklicht um die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich zu erhöhen und den Handel zu beleben. Kolbermoor darf sich nicht für das Gegenteil entscheiden. Der Bereich wird stark durch Familien und junge Verkehrsteilnehmer frequentiert, direkt angrenzend befinden sich die Mangfallschule, die städtische Sing- und Musikschule, sowie die beliebten Treffpunkte Eisdiele und Speisegastronomie mit Außenbereich. Eine Verbindung für Radfahrer und Fußgänger sei jedoch sinnvoll, so Stadtrat Michael Hörl, denn damit ließe sich Rad- und Kraftverkehr konsequenter trennen.

Die stellvertretende Landrätin Andrea Rosner fordert für eine Baumaßnahme dieser Größenordnung eine Klimabilanz, die durch den Klimabeauftragten der Stadt vorgelegt werden müsse. „Das Hochwasser der letzten Woche hat uns mal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, die Flächenversiegelung zu minimieren oder optimalerweise zu reduzieren“, so Rosner. Darüber hinaus stellte Stadträtin Caroline Schwägerl fest, dass den Bauarbeiten an dieser Stelle bereits ein Baum zum Opfer gefallen sei.

Einig war sich die Gruppe auch darüber, dass es den alten Parkplatz an dieser Stelle nicht länger braucht, da in unmittelbarer Nähe ein neues Parkhaus entstehen wird. Die gewonnene freie Fläche kann sinnvoll verwendet werden. Erweitert man den Schulhof der angrenzenden Mangfallschule um diese Fläche, so gewinnen die Kinder zusätzlichen Raum, die alten Kastanien fügen sich als Schattenspender optimal ein und es bestünde die Möglichkeit, einen Verkehrserziehungsplatz auf dem Schulgelände zu errichten. Die derzeitige Lösung, die Verkehrserziehung auf dem Gelände der Feuerwehr vor den Garagen der Einsatzfahrzeuge durchzuführen, sei keine optimale Lösung bekräftigt Feuerwehrmann und Stadtrat Bernhard Bystron.

Verwandte Artikel