Am Sonntag, den 21.06.2020 trafen sich Vertreter der Ortsverbände und Stadtratsfraktionen von CSU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur gemeinsamen Radltour durch Kolbermoor. Ziel war es, Stellen im Kolbermoorer Verkehrsraum zu betrachten, an denen es zweifelsfrei Verbesserungsbedarf gibt.

Unsere Erkenntnisse haben wir in einem gemeinsamen Ergebnispapier zusammengefasst, dass sie hier auch herunterladen können:

Ergebnispapier

Im Rahmen des Projektes „Stadtradeln“ haben Stadträte und Mitglieder der Kolbermoorer Ortsverbände von Bündnis 90/Die Grünen und der CSU einige für den Rad- und Fußgängerverkehr kritische Stellen im Stadtgebiet in Augenschein genommen. Ausgehend von diesen Beobachtungen stellen die Unterzeichner Bedarf für Maßnahmen in folgenden Punkten fest:

1. Radschnellwegführung im Stadtgebiet
Für eine optimale Anbindung des Radschnellverkehrs an Kolbermoor ist es unerlässlich, dass auf Querungsstellen zwischen Radweg und Hauptverkehrsstraßen möglichst verzichtet werden muss. Der Verkehrsfluss auf beiden Strecken kann dadurch effektiver genutzt werden. In diesem Sinne wird eine Radwegführung an der Mangfall entlang präferiert. Es soll geprüft werden, inwiefern eine Unterquerung der Mangfallbrücken im Stadtgebiet entsprechend der Lösungen in den Nachbargemeinden möglich ist. Zur Anbindung der Innenstadt sollen Anschlussstellen geschaffen werden.

2. Verkehr in der Unteren Mangfallstraße
Der allgemeine Verkehrszustand in der Unteren Mangfallstraße wird äußerst kritisch gesehen. Die Verengungsstellen, die auf der Flussseite den Verkehrsfluss abbremsen sollen, stellen eher eine massive Gefährdung des Radverkehrs durch überholende Autofahrer dar. Auch im Bereich des Mangfallstegs als wichtigen Bestandteil des Schulwegs zur Pauline-Thoma-Mittelschule sind die Maßnahmen nicht geeignet, für Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen. Aus diesem Grund wird ein Rückbau der Verengungen als unbedingt nötig angesehen. Als Beitrag zur Verkehrsberuhigung soll stattdessen über die gesamte Straßenlänge und auch fortgesetzt zum Kolbermoorer Schwimmbad eine Tempo-30-Begrenzung eingeführt werden. Am Straßenüberweg Mangfallsteg sollen weitere Maßnahmen wie Bremsschwellen mit deutlicher Erhöhung – statt wie bisher nur ebenerdiges Kopfsteinpflaster – geprüft werden, um den Übergang für die Schulkinder zu entschärfen.

3. Bordsteinabsenkungen
Im gesamten Stadtgebiet, besonders im Bereich um den Alten Friedhof, befinden sich ungenügend abgesenkte Bordsteine, die vor allem an Fußgängerampeln ein erhebliches Problem für gehbehinderte BürgerInnen darstellen. Auch Radwege sind hiervon betroffen. Daher muss hier seitens der Stadt ein Monitoring stattfinden mit dem Ziel, diese Gefahrenstellen zu sichten und die Bordsteinkanten entsprechend zu beseitigen.

4. Conradty-Gebiet
Die Zufahrt in das Neubaugebiet an der Conradtystraße ist für Radfahrer aus Richtung Bahnübergang und aus Richtung Spinnerei sehr schwierig. Dies muss, eventuell durch Abbiegespuren, deutlich erleichtert werden.

5. Tonwerk-Gebiet
Im Bereich der Bergstraße wird der Verkehr besonders nach Abschluss der Baumaßnahmen an der Bahnunterführung tendenziell eher zunehmen. Daher müssen hier Maßnahmen ergriffen werden, um eine Straßenverbreiterung zu ermöglichen. Die Versetzung einer Garage kann bereits dazu beitragen, mehr Platz für Fahrradstreifen zu schaffen. Die geplante Bushaltestelle bedarf einer wohlüberlegten Planung, damit keine unnötigen Gefahrenstellen durch Fahrbahnverengung geschaffen werden.

Die Unterzeichner werden sich weiterhin für eine Verbesserung des Fahrradverkehrs in Kolbermoor einsetzen. Gleichzeitig sollten, wo immer möglich, die verschiedenen Verkehrsarten voneinander getrennt werden, damit das Gefahrenpotenzial abgemildert und die Verkehrsqualität für alle Beteiligten erhöht werden kann.